7-stellige Finanzierung für Kieler Wirkstoffhersteller
Die Phi-Stone AG mit Sitz in Kiel ist spezialisiert auf die Herstellung von tetrapodalem Zinkoxid (t-ZnO) und produziert dieses für die pharmazeutische Weiterverarbeitung nach GMP-Richtlinien. Der Wirkstoff t-ZnO bindet Herpesviren physikalisch an sich; d.h., dass die Viren wie Eisen von einem Magneten angezogen werden und dort „kleben“ bleiben. Somit unterstützen die mit t-ZnO angereicherten Salben und Gele die schnellere Heilung von Wunden, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand sowie bei den schmerzhaften Herpesbläschen.
Das tetrapodale Zinkoxid wird aber nicht nur in der Pharmazie eingesetzt. Technische Anwendungen wie beispielsweise als Zusatzstoff zur Verstärkung von Kunststoffen und als innovatives Filtermaterial sind in der Umsetzung. Um die immens gestiegene Nachfrage bedienen zu können, plante die Unternehmensführung den Ausbau der Produktionskapazitäten. Die neue Produktionsstätte in Flintbek soll in der ersten Ausbaustufe eine Produktionskapazität von 2.600 kg pro Jahr besitzen.
Auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten ist das Management der Phi-Stone AG an Andreas Kabon und die HWB Gruppe herangetreten, um neues Kapital für diesen entscheidenden unternehmerischen Schritt zu beschaffen.
Afinovir® Wundschutzgel von Phi-Stone dient der Abdeckung zum äußerlichen Schutz vor z.B. Herpesviren, sowie der schnelleren Abheilung von Wunden, leichten Verbrennungen und Sonnenbrand.
Mitarbeiter von Phi-Stone bei der Herstellung des tetrapodalen Zinkoxids (t-ZnO) an einem Brennofen.
Die Zusammenarbeit mit der HWB Gruppe:
Phi-Stone ist eine universitäre Ausgründung aus dem Lehrstuhl für Funktionale Nanomaterialien von Prof. Dr. Rainer Adelung an der Technischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Über einen gemeinsamen Kontakt aus der Bankenbranche kamen die HWB Gruppe und Phi-Stone kurz vor Weihnachten 2022 zusammen.
Der Auftrag:
Analyse und Beurteilung der wirtschaftlichen Situation
Aufbau einer integrierten Finanzplanung in Anlehnung an die Investitions- und Ertragsplanung des Unternehmens
Erstellung eines entsprechenden Finanzierungskonzeptes
Einwerbung von Eigen- und/oder Fremdkapital
Gegenstand der Investition war eine vollautomatisierte Produktionsstätte in Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde, SH) mit 8 Produktionsöfen. Für die Errichtung ist eine Realisierungszeit von 12 Monaten vorgesehen. Die neue Produktionsstätte wird folgende Auswirkungen auf die Kapazität haben:
Es wird die 5-fache Anzahl an Produktionsstunden (von 4 auf 20 Stunden pro Tag) generiert, bei nur 3-facher Erhöhung der Anzahl an Produktionsmitarbeitern (von 7 auf 21).
Die 8-fache Anzahl an Produktionsofen wird die 67-fache Produktionsmenge erzeugen (von 9,88 kg [Q1.23] auf 658,67 kg [Q2.25]).
Eine Erweiterungsfläche für die zweite Produktionsinsel ist bereits vorhanden.
(v.l.n.r.): Hartmut Schmidt-Niepenberg (COO), Dr.-Ing. Iris Hayes (CTO), Andreas Roth (CEO)
Analyse und Beratung:
Die ursprüngliche Planung sah eine überwiegende Mittelherkunft aus Fremdkapital vor. Die Ist-Analyse von Andreas Kabon und Tim Borchers zeigte jedoch, dass die post-pandemische wirtschaftliche Situation zu Projektbeginn dazu führte, dass die Stärkung der Eigenkapitalposition im Vordergrund stehen sollte, um eine geeignete Struktur der Passiva-Seite zu ermöglichen. In dem Zusammenhang stand die Gewinnung eines Ankerinvestors im Fokus, der hinreichend Liquidität in das Unternehmen einbringen sollte, um die Attraktivität für Fremdkapitalgeber zu steigern. Damit sowohl Fremd- als auch Eigenkapitalquellen adäquat über ein mögliches Investment in Phi-Stone informiert werden konnten, stellte das Projektteam der HWB einen umfangreichen Investitions-Teaser zusammen. Dieser umfasste:
Jahresabschlüsse des Unternehmens 2020 & 2021
Betriebswirtschaftliche Auswertung sowie Summen- und Saldenliste des laufenden Geschäftsjahres
Verbindlichkeitenspiegel des Unternehmens
Betriebsbesichtigung der derzeitigen Produktionsstätte
Investitions- und Ertragsplanung der Phi-Stone AG
Erläuterungen zu den Eigenschaften des Wirkstoffs „t-ZnO“ sowie dessen Produktion
Gespräche mit dem Vorstand sowie dem kaufmännischen Leiter der Phi-Stone AG und weiterführende Gespräche mit fachkundigen Dritten, u.a.: Prof. Dr. rer. nat. Rainer Adelung und Prof. Dr. med. Ulrich Mrowietz (Professor für Dermatologie und Gründer des Psoriasis-Zentrums an der Klinik für Dermatologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel)
Auf Basis des Informationsmemorandums, in dem auch das Chancen-Risiko Profil des Unternehmens intensiv beleuchtet wurde, konnten sich potentielle Investoren einen sehr guten Eindruck über das Unternehmen und deren Möglichkeiten verschaffen.
Das HWB-Team um Hartmut Winkelmann, Andreas Kabon und Tim Lennart Borchers konnten Kai Kruse (Hauptgesellschafter der igefa SE) gewinnen, sich an Phi-Stone mit einem Investment zu beteiligen. Er kommentierte dies am Tage der außerordentlichen Hauptversammlung so:
Key-Investor Kai Kruse: »Die HWB Gruppe und ich arbeiten schon seit geraumer Zeit eng zusammen. Für mich waren die Chacnen dieses innovativen Projekts sofort ersichtlich. Meine Gespräche mit weiteren Investoren und Kunden der Produkte bestätigten meine erste Einschätzung. Deswegen freue ich mich auf eine Zusammenarbeit zu beidseitigem Nutzen.«
Mitte Januar 2023 begannen wir mit der Erstellung des Investment Teasers. Innerhalb eines Monats haben wir das Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft, um Transparenz für potenzielle Investoren zu schaffen - dies war nur durch das große Engagement des HWB-Teams und die Kapazitäten beim Kunden selbst möglich.
Die Vorstände von Phi-Stone mit Ankerinvestor Kai Kruse (2. v.l.) bei der außerordentlichen Hauptversammlung.
Anteilsverkauf an Key-Investor
Am 4. April 2023 fand die außerordentliche Hauptversammlung der Aktionäre der Phi-Stone AG statt. Die bestehenden Aktionäre haben mit überwältigender Mehrheit der Barkapitalerhöhung zugestimmt, so dass neue Investoren zeichnen konnten. Durch den Ankerinvestor und weitere Investoren wurde ein 7-stelliger Betrag eingeworben. Damit konnte der favorisierte Weg mit einem strategischen Investor aus Deutschland erfolgreich beschritten werden. Verschiedene Förderinstitute, wie die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) aus Schleswig-Holstein, waren bei der Kapitalbeschaffung sehr hilfreich.
Projektmanager Andreas Kabon: »Das Projekt kann eine Erfolgsgeschichte "Made in Schleswig-Holstein" werden. Den Grundstein - den Aufbau einer Produktionsstätte in SH - haben die beteiligten Partner Phi-Stone, Kai Kruse, MBG, Bürgschaftsbank und HWB Gruppe gemeinsam gelegt. Das nenne ich gewinnbringend für die Region.«
Mit unserem »Know-Who« - dem Netzwerk zu Investoren, Förderinstitutionen und Banken - haben wir entscheidend zur Kapitalbeschaffung beigetragen. Gerade die »kurzen Wege« zu den Kapitalgebern waren bei diesem Mandat von Vorteil. Die Fertigstellung der neuen Produktionsanlage mit erhöhter Produktionskapazität wurde weitgehend ohne Fremdkapital gesichert - dieses wird für die langfristige Planung genutzt. Die Kapazitätserweiterung ermöglicht den Vertrieb des Produktes in weltweite Absatzregionen, die für einen schnellen Abverkauf der produzierten Mengen und eine Steigerung des Bekanntheitsgrades sorgen werden.
Die HWB Gruppe freut sich darauf, das weitere Wachstum der Phi-Stone AG zu begleiten. Neben der finanzplanerischen Beratung durch Andreas Kabon wird Hartmut Winkelmann dem Aufsichtsrat der Phi-Stone AG angehören.
»Um erfolgreich zu sein, benötigt es klare Strukturen, offene Kommunikation und ein gemeinsames Ziel. Alle drei Punkte waren in der Zusammenarbeit mit der HWB stets vorhanden.«
Andreas Roth
Sie möchten mehr über dieses Projekt erfahren?
MBA
Andreas Kabon
Geschäftsführender Gesellschafter der HWB-Finanzberatung GmbH
